Podiumsdiskussion „Die deutsch-polnischen Beziehungen in einer erweiterten Europäischen Union“
Im Rahmen der Europa-Woche 2003 veranstaltete „Jugend bewegt Europa e.V.“ am 7. Mai 2003 eine Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Die deutsch-polnischen Beziehungen in einer erweiterten Europäischen Union“. Diese fand in der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz in Berlin statt.
An der lebhaften und engagierten Diskussion nahmen Angelica Schwall-Düren, MdB und Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, sowie Jacek Lepiarz, polnischer Journalist und Roland Freudenstein, früherer Leiter der Außenstelle Warschau der Konrad-Adenauer Stiftung teil. Moderiert wurde die Diskussion von Sebastian Thomasius und Martin Weuffen, die beide Mitglieder von „Jugend bewegt Europa“ sind.
Nach einer kurzen Vorstellung des Vereins „Jugend bewegt Europa e.V.“ durch die Moderatoren haben die Diskussionsteilnehmer den Status quo der deutsch-polnischen Beziehungen aus ihrer Sicht geschildert. Die wechselseitigen Sichtweisen und die damit zusammenhängenden Probleme wurden diskutiert. Eine besondere Bereicherung waren dabei die persönlichen Schilderungen von Gesine Schwan über ihre Erfahrungen an der Europa-Universität in Frankfurt/Oder, die durchweg positiv verlaufen. Die Bedeutung einer gemeinsamen Interessengemeinschaft zwischen beiden Ländern wurde von allen Podiumsteilnehmern mit unterschiedlichen Akzenten betont und die Frage nach den Konsequenzen diskutiert, die sich aus den unterschiedlichen Rollen für die Entwicklung europapolitischer Konzeptionen ergeben. Neben dem Begriff von der deutsch-polnischen Interessengemeinschaft wurde das Bild von Deutschland als Anwalt Polens in Europa diskutiert und eine immer stärkere Emanzipation Polens, auch besonders in aktuellen außenpolitischen Fragen, diagnostiziert. Dieses sowie die Doppelrolle Deutschlands von Interessensvertreter und Anwalt miteinander in Einklang zu bringen, wird von deutscher Seite in Zukunft immer stärker zu berücksichtigen sein.
Die Diskussion verlief aufgrund der zum großen Teil unterschiedlichen Standpunkte sehr angeregt und informativ. Die Teilnehmer an der Veranstaltung waren so begeistert von der Diskussion, dass sie sich auch im Anschluss an den offiziellen Teil mit Fragen an die Podiumsteilnehmer und an die Mitglieder von „Jugend bewegt Europa e. V.“ wandten. Anschließend setzten diejenigen, die sich für die Arbeit des Vereins interessieren, die Diskussion mit den Mitgliedern von „Jugend bewegt Europa“ in lockerer Runde in der Kneipe „Aufsturz“ fort, unterhielten sich über die Arbeit des Vereins und besprachen zukünftige Projekte.